Tafelbilder - Unterrichten mit dem mBook Gemeinsames Lernen

Bildanalyse

In einigen unserer Unterrichtskästen finden sich Tafelbilder, die die zentralen Erkenntnisse der Unterrichtsstunde fixieren. Wie bei allen Angeboten im mBook Gemeinsames Lernen handelt es sich auch hierbei nicht um Vorgaben, die genau so übernommen werden sollen, sondern lediglich um Vorschläge. Das bedeutet nicht, dass sie nicht in der vorliegenden Form auch genutzt werden können. Sie dienen jedoch in erster Linie als Inspiration, auf deren Basis die Lehrkraft eigene Tafelbilder erstellen kann, die der jeweiligen Unterrichtssituation gerecht werden.

Was zeigen die Tafelbilder?

Um das zu beantworten, muss man sich in erster Linie darüber im Klaren sein, was sie nicht zeigen: eine ‘endgültige’ und ‘objektive’ Darstellung des Themas. Stattdessen sollen sie v.a. in der Sicherungsphase die zentralen Erkenntnisse der Schülerinnen und Schüler festhalten. Doch bereits in der Erarbeitungsphase können sie dazu dienen, die Denkprozesse der Lernenden und Zwischenergebnisse zu strukturieren und darzustellen. 

Das bedeutet, dass sie vor der Unterrichtsstunde nicht abschließend ‘geplant’ werden können, da sich die Denkprozesse und Erkenntnisse erst im Laufe des Unterrichts entwickeln. Natürlich hat die Lehrkraft durch die Anregungen zur Erfassung des Unterrichtsziels und die Unterrichtsgestaltung einen großen Einfluss auf die Erkenntnisprozesse der Schülerinnen und Schüler. Lernende können jedoch im laufenden Unterricht Gedanken und Sichtweisen entwickeln, die weder die Autoren des mBooks noch die Lehrkraft bei der Stundenplanung vorab schon im Blick hatten. Daher entsteht das tatsächliche Tafelbild letzten Endes oft erst im Verlauf der Unterrichtsstunde.

Den zentralen Fragestellungen des Kapitels folgend, werden in den Tafelbildern die Geschehensabläufe zumeist in Form Vernetzungen oder Flussdiagrammen abgebildet. Dazu wird i.d.R. eine Kombination aus stichpunktartigem Text, geometrischen Figuren als Inhaltscontainern und Pfeilen genutzt. Dadurch sollen die Erkenntnisse möglichst schnell erfass- und merkbar gemacht werden. Statisch wirkende Aneinanderreihungen von Stichpunkten oder gar Fließtext werden bewusst vermieden.Die den Lehrplan und die Kapitel tragenden zentralen Kategorien und Begriffskonzepte finden sich im Tafelbild wieder. Sie sind dann in ihrem fachlichen Kontext zu sehen, der

  • die Entwicklung eines Sachverhalts verdeutlicht,
  • Zusammenhänge mit anderen Kategorien, Begriffskonzepten und Eigennamen transparent macht,
  • Ursache-Folge-Beziehungen aufzeigt und mitunter auch
  • Anregungen für Urteile und Bewertungen enthält.

Abbildung 1: Tafelbildvorschlag zur Industrialisierung aus dem Kapitel 7.10

Sind die Tafelbilder inklusiv?

An einigen Stellen bieten wir (ähnlich wie bei anderen Elementen des mBooks Gemeinsames Lernen) alternative Versionen der Tafelbildvorschläge an. Diese sind komplexitätsreduziert, sprachlich vereinfacht und sollen das Thema auf einer ‘leichteren’ Ebene verankerbar machen.

Konkret wurden dafür Fachbegriffe und Fremdwörter reduziert und, wenn möglich, eine geringere Anzahl von Faktoren in ein Verhältnis zueinander gesetzt. Die Tafelbilder für den inklusiven Unterricht sind nicht als Einstieg in einen zieldifferenten Unterricht konzipiert, sondern sollen allen Lernenden die Erreichung des gleichen Unterrichtsziels ermöglichen.

Abbildung 2: Tafelbildvorschlag zu Gruppen in der Frühen Neuzeit aus dem Kapitel 6.10

Abbildung 3: Alternativer Vorschlag mit sprachlichen Veränderungen

Beide Tafelbildvorschläge sollen also das differenzierte Eingehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herangehensweisen der Lernenden erleichtern. Gerade Tafelbilder stellen eine Möglichkeit dar, das Gerüst der je eigenen Arbeit und der je eigenen Erkenntnisse erkennbar und für eigenständige spätere Festigungs-, Wiederholungs- und Transferarbeiten abrufbar zu halten. Dies ist insbesondere für inklusive Lerngruppen von großer Bedeutung. 

Weitere Hinweise zu den Tafelbildern finden sich auch direkt im mBook GL.