Ein Leben ohne Smartphones und Apps wäre heutzutage für die meisten Menschen unvorstellbar. Es ist praktisch, vielfältig nutzbar und einfach zu bedienen. Doch wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus? Während man bei diesem Begriff häufig zunächst an Rampen oder Aufzüge für Rollstuhlfahrer denkt, gerät ein wichtiger Punkt in Vergessenheit: die digitale Barrierefreiheit.
Der Informatiker Dr. Jan Blüher, der an der TU Dresden promovierte und selbst sehbehindert ist, gründete 2011 die Softwarefirma visorApps. Ein Jahr später entstand ein ColorVisor genannter Farbscanner für das iPhone. Zunächst konzentrierte sich das Unternehmen auf iOS-Plattformen, seit 2015 stehen jedoch ebenso barrierefreie Android-Apps zur Verfügung. Neben der Programmierung von Auftragswerken und eigenen Apps, bietet das Unternehmen zudem Beratungsleistungen für unterschiedliche Institutionen und Anbieter an. Außerdem gibt Blüher seine Fachkompetenzen bei Vorträgen und Workshops regelmäßig weiter.
Aufgrund seiner eigenen Erblindung richten sich die von ihm entwickelten Apps vorrangig an blinde und sehbehinderte Menschen. Da auch Sehende die Apps nutzen können sollen, legt Dr. Jan Blüher auch auf die optische Gestaltung der Bedienoberflächen Wert.
Durch barrierefreie Apps erhalten Menschen, die sonst nicht die Möglichkeit dazu hätten, einen einfachen, schnellen und vielfältigen Zugriff auf zahlreiche Informationen. Das blinde Entwicklerteam kann die Bedürfnisse, mögliche Schwierigkeiten und Wünsche blinder Nutzer gut nachvollziehen und diese technisch in den Apps umsetzen. So ermöglicht das Team digitale Barrierefreiheit.
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